Bitte beachten Sie, dass das international unter der Bezeichnung "Phoslock" vertriebene Produkt in Deutschland ausschließlich unter der Bezeichnung "Bentophos" vertrieben wird.

Häufig gestellte Fragen

Über Phoslock

  • Was ist Phoslock?

    Phoslock wurde von der 'Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation' (CSIRO) in Australien entwickelt, um den Algennährstoff Phosphat aus Gewässern zu entfernen. Die reaktive Substanz in Phoslock ist Lanthan (ein sogenanntes Seltene Erden Element), das Phosphat fest binden kann.

    Beide gehen eine stabile mineralische Verbindung als Rhabdophan ein. Phoslock setzt sich zu 95% aus Bentonit und 5% Lanthan zusammen.

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  • Woraus setzt sich Phoslock zusammen?

    Phoslock wird durch ein Kationen-Austausch-Verfahren hergestellt, wobei Natrium-Ionen in der Struktur des Bentonits durch Lanthan-Ionen ausgetauscht werden. Dadurch werden die Lanthan-Ionen in der Bentonitstruktur festgehalten, können aber Phosphate binden ohne das es dissoziiert. Es werden keine freien Ionen ins Wasser entlassen.

    Phoslock wird als trockenes Granulat angeboten und vereinfacht damit seinen Transport und Lagerung. 

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  • Wie funktioniert Phoslock?

    Phoslock nutzt die Eigenschaft des Lanthans, welches mit Phosphat eine feste Verbindung eingeht. Dies geschieht sehr effizient, weil sich die Bindung in einem molaren Verhältnis von 1 : 1, also ein Ion Lanthan bindet ein Ion Phosphat, zusammensetzt. Aus der Verbindung entsteht das Mineral Rhabdophan (unlöslich und biologisch inert).

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  • Wie schnell entfernt Phoslock das Phosphat nach der Ausbringung?

    Die Geschwindigkeit der Phosphat-Bindung durch Phoslock ist auch Abhängig von der Zusammensetzung des Wassers, aber häufig werden mehr als 90% des verfügbaren Phosphats innerhalb von drei Stunden nach der Ausbringung gebunden.

  • Ist Phoslock umweltverträglich?

    Inzwischen sind die verschiedensten Gewässer mit Phoslock behandelt worden. Dazu zählen auch Trinkwasser-Reservoire und unter Naturschutz stehende Gewässer. Die meisten Phoslock-Applikationen wurden in Bade- und Angelseen durchgeführt, die wegen mangelnder Badewasserqualität geschlossen werden mussten.


    Die Wirkung von Phoslock auf Wasserorganismen wurde in den letzten Jahrzehnten in vielen ökotoxikologischen Untersuchungen durch unabhängige und öffentliche Forschungsinstitute geprüft. Alle bestätigten, dass die Verwendung von Phoslock unter den natürlichen Bedingungen und der empfohlenen Dosis sicher eingesetzt werden kann. 


    Eine detaillierte Übersicht der Studien wurde vom PET Technical Team zusammengestellt und kann hier heruntergeladen werden (PDF).

  • Wieviel Phosphor kann Phoslock binden?

    Eine Tonne Phoslock entfernt 34 kg Phosphat (PO4) oder 11 kg Phosphor. Zusammen mit dem bekannten Anteil des biologisch verfügbaren Phosphors im Wasserkörper und im Oberflächensediment ist es möglich, die geeignete Phoslock-Dosis für ein Gewässer zu berechnen.

  • Welche Vorteile ergeben sich aus der Anwendung von Phoslock?

    Phoslock bietet eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber anderen Methoden zur Verringerung der Phosphorbelastung in Gewässern. Die wichtigsten Vorteile sind:

    • Reduzierung von Phosphat | In einer Vielzahl von Labor- und Feldstudien wurde nachgewiesen, dass Phoslock die Phosphatkonzentration nahe an oder unter die Nachweisgrenze (< 10 µg/L) absenken kann. Die Dosis kann so eingestellt werden, dass die Phosphor-Konzentrationen auf ein anvisiertes Niveau (z.B. 20-30 µg/L) eingestellt werden können. 
    • Schnelle Phosphat-Bindung | Die Geschwindigkeit der Phosphat-Bindung durch Phoslock ist unter anderem abhängig von der Zusammensetzung des Wassers, aber häufig werden mehr als 90% des verfügbaren Phosphats innerhalb von drei Stunden nach der Ausbringung von Phoslock gebunden.
    • Umweltverträglichkeit | Bitte schauen Sie oben in den FAQ nach.
    • Beständigkeit unter wechselnden Bedingungen | Anders als einige andere Methoden zur Festlegung des Phosphors im Wasserkörper und im Sediment reagiert Phoslock nicht auf wechselnde Redoxpotentiale, sowie Temperatur- und pH-Änderungen, die natürlicherweise in Seen und Wasserreservoiren vorkommen. So ist auch keine Pufferung des Wassers vor der Anwendung notwendig.
    • Beständigkeit gegen Aufwirbelung | In einigen Studien wurde die Stabilität der Phoslock-Auflage auf dem Sediment (sediment-capping) bei unterschiedlichen Wasser-Fließgeschwindigkeiten untersucht. Alle Studien zeigten, dass Phoslock eine sehr viel höhere Beständigkeit aufwies als Aluminium- oder Eisensalze, die auch zur Phosphatfällung eingesetzt werden können. Das ist insofern nicht überraschend, weil die spezifische Dichte von Phoslock höher ist, dass die leichten Flocken der anderen Materialien. Das hebt auch die Eignung von Phoslock in sehr flachen Gewässern hervor.
    • Langzeitwirkung | Nach der Behandlung eines Gewässers mit Phoslock wird das Phosphat, welches mit dem Lanthan im Bentonit reagiert hat, dauerhaft gebunden. Weiterhin werden die Lanthan-Schnittstellen in der Bentonit-Struktur, die noch kein Phosphat gebunden haben, Phosphat aufnehmen können (von externen und internen Nährstoff-Quellen) bis auch diese gesättigt sind. Das bedeutet, dass die Phoslock-Behandlung genau auf ein angestrebtes Phosphat-Niveau eingestellt werden kann. Die Verbindung aller Vorteile macht Phoslock zu einem einzigartigen und innovativen Werkzeug zur Kontrolle der Eutrophierungsprozesse.
  • Wo liegen die Grenzen von Phoslock?

    Phoslock bindet nur Phosphat, es ist kein Algizid, also kann es das Auftreten von Algenblüten nicht direkt verringern oder ganz verhindern. Der Wirkungsgrad einer Phoslock-Anwendung kann kleiner sein, wenn nach der Behandlung noch ständig Phosphor aus externen Quellen zufließt.

Anwendung und Ausbringung

  • Wie wird Phoslock ausgebracht?

    Während der Restaurationmaßnahme wird das Phoslock-Granulat mit Wasser zu einer feinen Suspension vermischt und über die Gewässeroberfläche versprüht. Während die feinen Phoslock-Partikel absinken, nehmen sie Phosphat aus der Wassersäule auf. Zuletzt lagern sich die Partikel in einer feinen Schicht auf der Sedimentoberfläche ab und binden dort solange aus dem Sediment austretendes Phosphat bis alle Bindungsstellen abgesättigt sind.

    Sehen Sie bitte auch unter "Was ist Phoslock?" nach.


  • Welche Jahreszeit eignet sich am besten für eine Phoslock-Behandlung?

    Der optimale Zeitraum für eine Phoslock-Behandlung liegt in Europa zwischen Herbst und die ersten Wochen im Frühjahr. Das liegt daran, dass in diesem Zeitraum der verfügbare Phosphor nicht schon in Schwebalgen oder Makrophyten gebunden wird, sondern frei in der Wassersäule oder im Sediment vorliegt.

    Durch die Behandlung mit Phoslock wird Phosphat aus der Wassersäule gefällt und die Sedimentoberfläche durch eine feine Schicht abgedeckt ('sediment-capping'), so dass der größte Teil des Phosphats gebunden wird.

    An application of Phoslock strips the water column of phosphate and then ‘caps’ the bed sediments, and this targets much of the phosphate in the system.

  • Wieviel Phoslock muss in meinem Gewässer eingesetzt werden?

    Gewässer sind verschieden, so dass eine bestimmte Phoslock-Dosis für eine Behandlung des jeweiligen Gewässers ermittelt und berechnet werden muss. Sehr häufig werden 2 – 4 Tonne/ha ausgebracht, aber die Phoslock-Dosis kann sehr unterschiedlich ausfallen, weil sie immer auf die zu bindende Phosphatmenge im Wasserkörper, im Sediment sowie auf mögliche externe Quellen ausgelegt ist.

  • Wieviel kostet es?

    Auch die Kosten für eine Behandlung sind unterschiedlich und hängen von der Art des Gewässers, seiner Lage, seiner Größe und der Menge Phosphat, die durch Phoslock gebunden werden soll, ab.

    Daher ist es unumgänglich Informationen über das Gewässer zu bekommen, um die Kosten für die Behandlung abschätzen zu können. 

    Wenn Sie sich für eine Gewässerbehandlung mit Phoslock interessieren, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

     Wir stellen Ihnen gern ein Angebot zusammen.


  • Welche Informationen werden benötigt, um zu wissen ob Phoslock in meinem Gewässer wirkt?

    Gewässer unterscheiden voneinander. Daher werden eine Reihe von Informationen benötigt, die vor einer Phoslock-Behandlung zusammengetragen werden müssen. So ist es wichtig, die Nährstoffquellen eines Gewässers zu kennen, nämlich ob der Nährstoff hauptsächlich aus internen (z.B. durch die Rücklösung aus Sedimenten) oder externen Quellen (z.B. diffuse oder lokale Quellen im Einzugsgebiet) kommt. Insbesondere diese Erkenntnis ist wichtig, weil ein externer Zufluss einen großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit der Phosphatreduzierung haben kann.


    Um Situation eines Gewässers zu verstehen, sind Daten zur Wasserqualität notwendig. Leider stehen langzeitige Untersuchungsergebnisse oft nicht zur Verfügung. Aber auch eine umfassende einmalige Untersuchung hilft schon sehr, um Vorschläge für weitere notwendige Schritte zur die Bekämpfung von Eutrophierungserscheinungen unterbreiten zu können. 

    Die Daten zur Gewässergüte sind ebenfalls notwendig, um feststellen zu können, ob Phoslock geeignet ist, in einem bestimmten Gewässer die Nährstoffverfügbarkeit zu kontrollieren. Dafür sind oft verschiedene Faktoren vor einer Behandlung zu bedenken. 

    Zusätzlich zur Untersuchung des Wasserkörpers werden auch Sedimentanalysen zur Rücklösung des Phosphors aus dem Sediment benötigt. Aus all diesen Ergebnis können die benötigte Dosis und die Wirkung einer Phoslock-Behandlung berechnet werden.


    Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie eine Phoslock-Behandlung planen oder mehr Informationen benötigen. 

    Wir unterbreiten Ihnen gern ein attraktives Angebot und können Sie auch bei den notwendigen Voruntersuchungen Ihres Gewässers unterstützen, sowie die erforderliche Dosis berechnen und Kostenberechnung erstellen.

  • Wie lange hält die Phoslock-Behandlung vor?

    Phoslock bindet solange Phosphate, bis alle Lanthan-Bindungsstellen abgesättigt sind. Zwischen Lanthan und Phosphat entsteht eine sehr feste Verbindung, die unter den natürlichen Bedingungen im Gewässer stabil ist. Wie lange die Wirkung von Phoslock bestehen bleibt, hängt von der externen Belastung im Einzugsgebiet des Gewässers ab.

    Ist die Nährstoffzufluss nach einer Phoslock-Behandlung zu hoch, dann kann diese durch kleinere, wiederholte Nachbehandlungen begrenzt werden.

    Störungen durch gründelnde Fische sind nicht selten. So werden die Sedimente durch eine Überzahl an Karpfen und Brassen oft so tief umgeschichtet, dass Phosphor aus tieferen Schichten in den Wasserkörper gelangen kann. 

    Auch Wasservögel tragen zur Anreicherung von Nährstoffen im Gewässer bei. Eine große Anzahl von Gänsen, Enten und Schwänen muss zur externen Belastung eines Gewässers gezählt werden und ist daher auch in einem Nährstoffmanagementplan (z.B. kleinere Phoslock-Nachbehandlungen) einzubeziehen.

Zusätzliche Hintergrundinformationen

  • Was ist Eutrophierung?

    Der Eutrophierungsprozess wird durch ein Übermaß an Nährstoffen im Gewässer angetrieben. Seen unterliegen einem natürlichen Alterungsprozess, der langsam voranschreitet und manchmal über Jahrhunderte bis zur Verlandung des Gewässers andauert. 


    Durch den menschlichen Einfluss wurde dieser Prozess in aquatischen Systemen durch den Zufluss von Nährstoffen stark beschleunigt. 

    Die Nährstoffe fließen zusammen mit Abwässer aus Industrieeinleitungen, aus Kläranlagen sowie durch Oberflächeneinträge mit Dünger und Gülle von den landwirtschaftlich genutzten Flächen in die Gewässer.


    Die Gewässersedimente können Nährstoffe wie Phosphat speichern. Unter bestimmten Bedingungen werden diese wieder freigesetzt, was den Eutrophierungsprozess beschleunigen und seine Auswirkung verlängern kann.

  • Was ist Phosphat?

    Phosphat ist ein anorganischer Nährstoff.

  • Was ist Lanthan?

    Lanthan ist ein sogenanntes 'Seltene Erden Element', das überall natürlich in geringen Konzentrationen in der Erdkruste vorkommt. 

    Lanthan geht unter Bildung von Lanthansalzen eine stabile Verbindung mit Oxianionen, wie Phosphat, Carbonat und Silikat ein. Die Verbindung zwischen Lanthan und ortho-Phosphat (LaPO4) ist besonders stark und sehr beständig unter den gegebenen Umweltbedingungen.

  • Was ist Bentonit?

    Bentonit ist eine Tonerde, welche aus Smektit Mineral aufgebaut ist. Die häufigste und hier verwendete Form ist Montmorillonit. 

    Die in der Matrix des Bentonit gebundenen Natrium-, Calcium- oder Magnesium-Kationen beeinflussen seine Eigenschaften und bestimmen auch die Art der kommerziellen Anwendung. Die Ionen können aber auch leicht durch andere ersetzt und damit der Anwendungsbereich des Bentonits erweitert oder verändert werden. Bentonit wird vielseitig als Zusatz bei der Erstellung von Gießformen, als Bohrflüssigkeit, als Katzenstreu, als Nahrungszusatz, als Binder bei der Eisenherstellung, bei der Granulierung und als Klärungsmittel bei der Weinproduktion und bei der Raffinierung von Speiseöl eingesetzt. Bentonit wird auch bei der Papier Produktion und als Dichtungsmaterial in Dämmen und auf Deponien verwendet.

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